„Wir sind heiß auf die Vienna“

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„Lukas Tursch ist back“, diese Schlagzeile ließ so manchen Blau-Weißen mit der Zunge schnalzen. Der Ex-Kapitän befeuert den Blau-Weiß Express und macht auch gleich Stimmung für das kommende Spiel gegen die Vienna. „Wir sind heiß und freuen uns auf das Spiel gegen den Kult-Klub.“ 

Heiß wird es wohl nicht nur am Platz der Hohen Warte und im wahrscheinlich gut gefüllten Auswärtssektor, sondern auch temperaturmäßig. In Wien sind 35 Grad angekündigt. Lukas lässt das kalt: „Wir haben die Vienna genau analysiert und wissen was uns erwartet.“ Akribische Arbeit, die der gebürtige Ternberger quasi in den Genen hat. Die Menschen der Region mit den Hammerschmieden sind bekannt für ehrliche und harte Arbeit. „Das färbt schon ab, vor allem das ländliche. Wir sind bodenständige Menschen und das passt gut zum Verein. Ich kann mich daher voll mit Blau-Weiß identifizieren und bin extrem gerne wieder zurückgekommen. Es versteht sich jeder, es gibt keine Gruppenbildungen und es ist alles familiär. Das ist nicht selbstverständlich und das darf man auch nicht als selbstverständlich hinnehmen. Bei anderen Vereinen wird das nicht immer so gelebt.“ 

„Ich bin extrem gerne wieder zurückgekommen“

Lukas kennt einige andere Vereine. Sein zwei Jahre älterer Bruder brachte ihn zum Fußball als er fünf war. Dass er stets mit Älteren trainierte, war kein Nachteil. Sein Talent wurde erkannt und so kam er über das LAZ Steyr in die damalige AKA OÖ. Er machte ein Spiel für den LASK in der Regionalliga und wurde mit 18 Jahren Jungprofi in Horn. Vom Nordosten ging es in den tiefsten Westen zu Lustenau. „Das war nicht ganz einfach, ich war 19 und kam kaum noch heim“. Also ging es wieder gen Osten zum FAC und schließlich zu Blau-Weiß Linz. „Es hat gleich gepasst, wir hatten eine coole Mannschaft. Es war ähnlich wie heute. Wir haben uns sofort verstanden.“ Auch sportlich lief es, bis dann im Winter klar war, dass trotz Top-Platzierung nicht um die Bundesliga-Lizenz angesucht wird, und es dann auch finanziell eng wurde. St. Pölten klopfte an und Lukas stieg eine Liga auf. „Sie hatten eine richtig gute Hinrunde gespielt.“ 

Diese Saison wird kein Spaziergang, so wie Gassigehen mit Simba

Lukas kam, war sofort in der Stammelf, doch nach viel Spielen folgte der Schock: Eine schwere Knieverletzung stoppte den Erfolgslauf jäh. „Es war hart. Ich hatte vorher keine Verletzungen und musste mich nach der OP in der Reha wieder langsam zurückkämpfen.“ Auf der Tribüne musste er noch dazu mit ansehen, wie seine Kollegen 14 Spiele in Folge nicht siegen konnten und abstiegen. Neun Monate nach der OP stand er wieder am Platz. In all der Zeit riss der Kontakt zu Brändi, Schmidi und Tino nie ab. Und als dann St. Pölten die Option nicht zog, war Tino Wawra zur Stelle. Die Operation „Tursch 2.0.“ wurde erfolgreich durchgezogen. „Es hat sich in den eineinhalb Jahren, in denen ich weg war, vieles zum Positiven verändert.“ Dennoch hatte man in den Testspielen nie das Gefühl, als ob er den Verein je verlassen hätte. „Ich habe mit Fabio ja schon in Linz gespielt und mit Manu Maranda in St. Pölten, auch Schmidl und Gschossi waren damals schon mit dabei.“ Da er in seiner Zeit bei den Wölfen zwischen Leonding und St. Pölten pendelte, kam noch hinzu, dass sein Arbeitsweg sich um 45 Minuten pro Strecke verkürzt hat. „Das bringt schon einiges an Lebensqualität.“ Lebensqualität und mehr freie Zeit, die er mit seiner Freundin und bei Spaziergängen mit seinem Zwergspitz Simba genießt. Ein Spaziergang wird die kommende Saison sicher nicht, und dennoch ist Turschi heiß auf Blau-Weiß.

Was ihr schon immer wissen wollt: Fragen aus der Blau-Weiß Community.

Wie sieht dein Ernährungsplan aus? Lukas: „Ich habe keinen speziellen Ernährungsplan, schaue aber drauf, dass ich gesund esse. Ich esse weniger Fleisch und versuche auf Süßes zu verzichten.“

Schaffen wir den Aufstieg? Lukas: „Das ist das ganz große Ziel und wir werden das ganze Jahr hart dafür arbeiten.“

Was hast du nach deiner Karriere vor? Lukas: „Genau weiß ich es noch nicht, aber ich könnte mir gut vorstellen im Sport zu bleiben.“

Welches Talent hättest du gerne? Lukas: „Mein Ziel ist es irgendwann einmal Klavier spielen zu können. Ich habe keine Ahnung warum, aber ich habe öfters Videos von Klavierspielern gesehen, die mich extrem beruhigt haben. Deshalb will ich das unbedingt lernen.“

Wie bist du außerhalb des Platzes, eher extro- oder introvertiert? Lukas: „Am Platz bin ich sicher energischer als privat. Ich bin kein Halli-Galli-Pausenclown. Am Platz weiß ich wie ich mich verhalten muss und wie ich die Mannschaft puschen kann. Es ist wichtig die Jungen an die Hand zu nehmen und zu führen, wenn es sein muss auch mal lautstark.“

Wie wichtig ist die Stimmung in einem Team? Lukas: „Wenn man sich aufs Training freut, wenn man gerne in die Arbeit geht, wirkt sich das sofort auf die Leistungen aus. Das gibt dir sicher einen Boost.“

Motiviert euch Dinos Riesenfahne? Lukas: „Sicher motiviert das. Keiner in der Liga hat eine so große Fahne, und bei der Hitze könnte uns Dino damit Luft zufächern.“