Wie ein Sechser im Lotto

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Der Anruf aus Linz war für Simon Pirkl wie „Ein Sechser im Lotto“. Er kam zu einer Zeit, als er bei Horn am Abstellgleis stand. Nun hilft er als High-Speed Zugmaschine mit, den Blau-Weiß-Express in der Erfolgsspur zu halten. Welche Berufe unser Tiroler abseits des grünen Rasens erlernt hat, warum alle in seiner Familie in ihn verliebt waren, und wie hoch der Wetteinsatz beim „Wizard-Zocken“ ist, erfahrt ihr hier.

Schon mit 16 Jahren wurde Simon Pirkl Profi. Roland Kirchler holte ihn in den Kader von Wacker Innsbruck, doch es gab eine Bedingung. „Ich musste meinem Vater versprechen, die Schule zu schaffen.“ Das schaffte Simon Pirkl! Und nicht nur das. Unsere Nummer acht ist noch dazu ausgebildeter Fitnesstrainer und absolvierte eine Ausbildung zum Ernährungsberater. Kein Wunder, wenn der Tiroler im blau-weißen Dress nur so vor Fitness strotzt. Und vor Selbstvertrauen. Schließlich war Simon das „Nesthäkchen“ und wuchs als Jüngster mit vier Schwestern in einer Lehrerfamilie auf. „Die waren alle verliebt in mich“, lacht der 24-jährige Innsbrucker. Dabei war bis zu seinem Wechsel an die Donau nicht alles eitel Sonnenschein. Nach Wacker und einer Leihe zu Lustenau stand er plötzlich ohne Berater und Vertrag da, bis es ihn am letzten Transfertag von den Tiroler Bergen ins Waldviertel nach Horn verschlug. „Das war ein Kulturschock. Dort war nichts los.“ Dennoch spielte er sensationelle Partien für die Niederösterreicher, bei denen er aber von heute auf morgen „kein Leiberl“ mehr hatte. „Eine Woche vorher stand in der Zeitung, dass ich herausragend gespielt habe und sechs Tage später war ich nicht mehr im Kader.“ Darauf hat man in Linz gelauert und den Tiroler an die Donau gelotst. „Das war wie ein Sechser im Lotto.“

„Beeindruckend professionelles Niveau.“

Simon ist daher voll des Lobes für seinen neuen Arbeitgeber. „Es gab von Anfang an kein Alibi-Gerede, sondern es war klar, dass man mich haben wollte. Tino war exakt informiert und hat mich schon bei Wacker beobachtet. Man kannte meine Schwächen und meine Stärken, ja sogar meine Verletzungen.“ Diese Wertschätzung hat er in seiner Karriere bisher noch nicht erfahren. „Bei Wacker ist man nicht auf einem solch professionellen Niveau. Da gibt es einen gewaltigen Unterschied. Es hat mich beeindruckt, wie gut bei Blau-Weiß gearbeitet wird. Für einen Spieler ist es wichtig, dass hinter einem Verein Ambitionen stecken, es eine klare Vision gibt und dass man Ziele erreichen will. Das Gesamtkonzept hat mich daher sofort überzeugt.“

27 Freunde sollt ihr sein…

Und auch vom Team war er schnell überzeugt: „Ich war noch nie bei einer Mannschaft, wo es eine so gute Stimmung gab. Jeder versteht sich mit Jedem. Es gibt keine Gruppenbildung. Die Idee des Trainers liegt klar auf dem Tisch. Jeder weiß, was er von uns will. Man sieht, dass die Mannschaft funktioniert  und das macht Spaß.“ Dass Leistung verlangt wird und auch im Training Gas gegeben werden muss, ist für den Vollblutsportler zusätzlicher Ansporn sich reinzuhängen. „Dazu kommt, dass die positive Stimmung der Spieler, die in der Meistermannschaft gespielt haben, alle Neuen mitreißt.“ Nicht nur vom Team, auch von der Stadt ist der Tiroler angetan. „Ich habe ehrlich gesagt, vorher nicht viel Gutes über Linz gehört, aber das hat alles nicht gestimmt. Hier ist viel los und ich fühle mich wohl.“ Natürlich glänzt die Landeshauptstadt nicht mit Bergen, die zum Skifahren einladen – Simons zweite große Leidenschaft – aber sie lädt zum gemeinsamen Zocken in der PlusCity ein. „Mit Philipp Malicsek und Manuel Maranda spielen wir dort Wizard.“ Wetteinsatz: Ein Kaffee. Für die gute Stimmung sorgt die Frohnatur auch selbst. Kein Wunder, wurde er doch am selben Tag geboren wie Michael Mittermeier und Eddy Murphy. „Ich lache sehr gerne, doch ich bin nicht der Teamclown. Das ist eindeutig Julian Gölles.“

 Das wenn ich…wäre ich…Spiel:

Wenn ich ein Auto wäre, wäre ich… „ ein kleiner, wendiger Flitzer mit viel PS.“

Wenn ich ein Song wäre, wäre ich… „definitiv ein Gute-Laune-Song. Sowas wie ´Danke für diesen guten Morgen´.“

Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich… „ein Pandabär. Die sind lieb, können sich aber auch zur Wehr setzen, wenn es sein muss.“