Unser Steirerman is very good

IMGL0140

Tobias Koch wurde dort geboren, wo Andere Urlauben. Doch statt Winzer in der Südsteiermark zu werden, oder sein Lieblingsmusikgenre – den Schlager – zum Beruf zu machen, entschied er sich – gut für uns – für eine Fußballerkarriere und erdribbelt sich so seinen wohlverdienten Applaus.

Der Mann ist ein Schlager – so bezeichnet er sich selbst, wenn er ein Musikstück wäre – denn Tobias Koch ist ein Schlagerfan. „Unser DJ Felix Gschossmann könnte durchaus mehr davon spielen“, meint der 20-jährige mit einem Augenzwinkern. Und es scheint vorgezeichnet zu sein, dass unser Mittelfeldmotor diesem Musikgenre geneigt ist. Tobias wurde am selben Tag wie Schlagerikone Nik P. und im selben Ort wie Schlagerstar Kurti Elsasser – in Wagna in der Südsteiermark – geboren. Inmitten von Weinreben und Buschenschanken begann er beim SV Straß mit dem Kicken. Sein erster Trainer war sein Vater, seitdem sind Tobias und der Ball kaum zu trennen. Mit 13 kam er ins Fußballkolleg Leibnitz, danach ins LAZ und mit 15 in die Akademie von Sturm Graz, wo er bereits ein Jahr später bei den Amateuren in der Regionalliga zum Einsatz kam. Mit 18 feierte er sein Debüt in der Bundesliga. Es folgte eine Station beim SV Lafnitz und eine schicksalhafte Begegnung. 

Die Scheiblehner-Ilzer-Achse

Gerald Scheiblehner und Sturm Trainer Christian Ilzer kennen sich von der UEFA-A-Trainer Ausbildung und der Trainer der „Schwoazn“ legte unserem Coach Tobias Koch ans Herz – Deal. Tobias wechselte an die Donau. „Die Spieler die schon voriges Jahr bei Blau-Weiß waren, haben uns den Einstieg extrem einfach gemacht.“ Nicht ganz so einfach war der Umstieg vom Lafnitz- zum Blauweiß-System. „Das Pressing ist ähnlich, aber Lafnitz legt mehr Wert auf Ballbesitz. Wir setzen auf Positionsspiel. Unser Pressing zielt darauf ab, dass wir sofort in die Tiefe spielen und hinter die Abwehr kommen. Das ist ziemlich anstrengend.“ Diese Spielweise erfordert Disziplin und Charakter. Faktoren, die bei der Spielersuche neben all den technischen Skills im Vordergrund stehen und die auch bei Tobias gefunden wurden.

Von der grünen Mark in den Hofmann-Park

In der Stadt hat er sich bereits eingelebt und sie mit seinen Mannschaftskollegen ausführlich erkundet, auch wenn Lockdowns und Co das Einleben erschwerten. Der gute Draht zu den Mitspielern erleichterte aber den Umstieg vom Land in die Stadt: „Das ist schon ziemlich anders, aber mir gefällt Linz und ich fühle mich hier wohl.“ Mit den Kollegen zockt Tobi gerne mal an der Playstation bei Fifa oder spielt ein Kartenspiel namens Wizard. „Da können die anderen einiges von mir lernen, auch wenn sie es nie zugeben würden“, schmunzelt unser Steirerman. Wie am Fußballplatz kann er auch beim Gamen impulsiv und emotional werden, auch wenn er es sonst eher ruhig mag. Diese Ruhe genießt er dann mit seiner Freundin, die Tobi – Home-Office machts möglich – jede zweite Woche in der Stahlstadt besuchen kommt. Langweilig wird unserem Youngster ohnehin kaum. Im Jänner beginnt er mit einem BWL-Fernstudium und wenn dann noch Zeit bleibt, zieht es ihn in seine Heimat zu den Weinreben und Buschenschanken.