Never forget

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ÖFB und World Jewish Congress luden zum ersten Workshop zur präventiven Bekämpfung von Antisemitismus im Fußball. Der FC Blau-Weiß Linz entsandte die größte Delegation und stellt damit einmal mehr unter Beweis, dass die Duldung von Diskriminierung jeder Form keinen Platz im Verein hat.

Den Begriff des Antisemitismus gibt es zwar erst seit 1879, doch die Anfeindung des Judentums ist so alt wie die Religion selbst. Leider auch im Fußball, obwohl zahlreiche Vereine jüdische Wurzeln haben. Vereine wie Tottenham oder Ajax reagierten auf die Anfeindungen, indem sie sich selbst eine Art jüdische Identität verpassten und das Eintreten gegen diese Form des Rassismus zur Clubkultur machten. Der FC Blau-Weiß Linz tritt ohnehin gegen jede Form des Rassismus auf und so war es Ehrensache der Einladung von WJC und ÖFB nachzukommen. Neben CSR-Beauftragten Peter Huliak und Social-Media Verantwortliche Nina Steinhauser, waren auch unsere beiden Fanbeauftragten Alex Lenz und Tobi Ebner mit dabei. „Für unseren Verein ist es eine Selbstverständlichkeit gegen jede Form von Antisemitismus und Rassismus aufzutreten. Der Workshop zeigte uns aber Dinge auf, die wir vorher nicht wussten“, schildert Peter Huliak.

Antisemitismus ist keine subjektive Angelegenheit

So schufen die Vortragenden, unter ihnen auch Spieler des jüdischen Wiener Clubs Hakoah Wien und Vertreter der israelischen Kultusgemeinde, Bewusstsein für den Umgang mit unserer Sprache. „Man hört ja oft salopp, dass ein Spieler, der zu einem anderen Club wechselt, als ´Judas´ bezeichnet wird. Das ist eine antisemitische Äußerung. Für mich ist jede Form der Diskriminierung keine subjektive Angelegenheit. Das Opfer entscheidet, ob es sich beleidigt fühlt.“ Der Verein möchte dafür sensibilisieren. „Gerade in Linz tragen wir eine große Verantwortung im Umgang mit Antisemitismus.“

Mannschaft steht zu 100 % dahinter

Neben Einblicken in das jüdische Leben in Wien, inklusive koscherem Essen, bekamen die Teilnehmer auch schockierende Beispiele aus der internationalen Fußballszene, wie die Verunglimpfung von RB als „Rattenball Leipzig“, wie ein ehemaliger Fanbeauftragter des BVB schilderte. „Viele sind sich der Schmerzgrenze nicht bewusst.“ Dieses Bewusstsein will der Verein schaffen und hat deshalb vorgeschlagen den nächsten Workshop in Linz abzuhalten. „Es steht auch die Mannschaft zu 100 % hinter allen Aktionen, die sich gegen Diskriminierung richten. Bei uns geht es um mehr, als einmal im Jahr ein Schild gegen Rassismus in die Kamera zu halten. Mit dem Workshop wurden wir selbst stark sensibilisiert, auch wie stark die jüdische Gemeinschaft ist, und wie sehr sie sich dafür einsetzt, dass sich Vorgänge wie vor 80 Jahren nie mehr wiederholen dürfen. Dazu wollen auch wir unseren Beitrag leisten.“