Niemals vergessen! Gedenken an die Todesopfer des KZ Mauthausen
8. Mai 2025

Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des KZ Mauthausen am 5. Mai besuchte der FC Blau-Weiß Linz das Konzentrationslager und gedachte der zahlreichen Opfer. Vor genau 80 Jahren wurde das KZ durch US-Truppen befreit. Im KZ Mauthausen und seinen 49 Nebenlagern waren rund 200.000 Personen aus aller Welt eingesperrt, mindestens 90.000 davon starben.
Unter den zahlreichen Toten war mit Anton Chmelensky auch ein Spieler der SV Tabakfabrik. Chmelensky (* 22. Mai 1905) war Tabakfabriksarbeiter und gehörte offenbar als Kommunist der sogenannten „Welser Gruppe“ an. Die Chmelenskys bewohnten ein Reihenhaus im proletarischen Franckviertel und waren eine regelrechte Tabakfabrik-Dynastie. Auch die Eltern waren in der Fabrik beschäftigt. Anton dürfte so wie die anderen Kommunisten in der Tabakfabrik am 7. September 1944 verhaftet worden sein. Die Männer wurden ins KZ Mauthausen gebracht. Chmelensky wurde dort gemeinsam mit seinen Genossen am 28. oder 29. April 1945 – noch in den letzten Kriegstagen ermordet. Im Hof der Tabakfabrik Linz wird heute mit einer Gedenktafel u.a. an ihn erinnert.
In Erinnerung an Anton Chmelensky und die zahlreichen Opfer waren Geschäftsführer Christoph Peschek sowie Vorstandsmitglieder Thomas Bravo und Sargon Mikhaeel vor Ort, legten einen Kranz am Gedenkstein für die Opfer nieder und zündeten im „Raum der Namen“ eine Kerze als Erinnerung an Chmelensky an.
„Ausgehend von den Werten, für die wir als Verein stehen, war und ist es uns ein großes Anliegen, der tausenden Opfern des KZ Mauthausen sowie seiner Außenlager im Zuge des 80. Jahrestags der Befreiung zu gedenken. Besonders bewegend war für uns das Gedenken an Anton Chmelensky, einen ehemaligen Spieler der SV Tabakfabrik, der zu den zahlreichen Todesopfern zählte. Es ist wichtig, das Bewusstsein für die grausamen Verbrechen des nationalsozialistischen Terrorregimes wachzuhalten. Nur durch Erinnerung und gemeinsames Engagement können wir dazu beitragen, dass sich solch unfassbares Leid und Unrecht niemals wiederholt“, so Christoph Peschek, Geschäftsführer FC Blau-Weiß Linz.

Reserve des SV Tabakfabrik 1935 – Chmelensky-Brüder: Anton Chmelensky rechts; Johann (Hans) Chmelensky, der Tormann, links Fotocredits: Sammlung Familie Poferl

Porträt von Anton Chmelensky