Nachruf: Gerhard Kneidinger

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Gerhard Kneidinger wurde am 12. März 1956 in Linz geboren, wuchs im Frankviertel auf und war seit Kindestagen mit dem blau weißen Fußball, sprich dem SK VÖEST eng verbunden. Schon in Regionalligazeiten, Ende der 60er Jahre, traf sich vor jedem Spiel eine elitäre Truppe, um zu Fuß von der Innenstadt ins Stadion zu pilgern. Dann 1969 der Aufstieg in die damalige Nationalliga, zahlreiche Derbyerfolge gegen den LASK und es gipfelte schließlich 1974 mit dem Meistertitel.

Im Europacup wurde uns dann der große FC Barcelona zugelost. Mit Mopeds fuhren wir zum Flughafen, um die großen Stars der Spanier (Cruyff, Neeskens, Asensi usw.) zu empfangen. Natürlich war auch Gerhard dabei. Wie immer, wenn es hieß: Es ist Matchtag! Es gab nicht viele Spiele, ob daheim oder auswärts, wo nicht auch Gerhard Vorort war.

Beruflich arbeitete Gerhard als Filealleiter in der Länderbank (später Bank Austria). Zuerst am Bulgariplatz, dann in der Konrad-Vogelstraße und schließlich in der Industriezeile! Er konnte durch sein Geschick einen Großteil unserer Spieler als Kunden gewinnen. Sein Büro war auch immer ein beliebter Treffpunkt aller Blau-Weißen. Es wurde fachgesimpelt und diskutiert. Auch Journalisten mischten sich gerne unter die Runde, wo so manche Zeitungsente das Licht der Welt erblickte.

Als im Jahre 1997 dann die „geschichtsträchtige“ Fusion in Linz über die Bühne ging, war er einer der ersten, der als Geburtshelfer zur Verfügung stand. Fast 20 Jahre war er im Vorstand des FC Blau-Weiß Linz. Es waren schöne Zeiten, manchmal auch sportlich grausam, was ihn zu einem unvergesslichen Zitat bewog: „ Blau-Weiß ist nur ein anderes Wort für „Zum Leiden geboren“. Als die Ära Hermann Schellman zu Ende ging, verabschiedete sich auch Gerhard Kneidinger als Funktionär von seinem geliebten Verein. Als Zuseher jedoch fieberte er bei jedem Heimspiel mit seinen Königsblauen auf der Tribüne mit.

Als er dann seine niederschmetternde Diagnose erfahren musste, wurden seine Besuche auf der Gugl immer seltener. Im letzten Jahr kämpfte er tapfer gegen seine Krankheit an. Er war nicht mehr im Stadion zu sehen und man wusste, dass es ihm schlecht gegen musste. Seine Blau-Weißen ließ er sicher so mir nichts dir nichts nicht im Stich!

Am Montag, den 1. Februar 2021, verlor unser Gerhard schließlich den Kampf gegen seine Krankheit! Lieber Gerhard du wirst uns fehlen. Du konntest leider unseren gemeinsamen Traum vom neuen Donauparkstadion nicht mehr erleben.

Ruhe in Frieden! Wir werden Dich nie vergessen!

Ein letztes Glück Auf!

 

Ein Nachruf von Hans-Jörg Holzinger!