Macht uns der Bürger zum Meister?

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Das wohl österreichweit bekannteste Gesicht der blau-weißen Familie, Kuratoriumsmitglied Hans Bürger, feiert einen „Runden“. Wie rund, müsst ihr selbst recherchieren, so wie es der Innenpolitik- und EU-Ressortleiter, sowie stellvertretende ORF-TV-Chefredakteur tut. Hans ist jedenfalls ein Bürger-Meister, denn er hat seit 1974 keinen einzigen Meistertitel verpasst.

Hans Bürger und Günther Mayr, Leiter der Wissenschaftsredaktion des ORF, bilden unsere „Sturmspitze“ am Küniglberg. Dort wo Hans Bürger auch schon mal als Blau-Weiß-Präsident angesprochen wird, weil er kräftig Werbung für seinen Heimatklub macht. Dabei hatte er es anfangs gar nicht vor Oberösterreich zu verlassen. „Gäbe es die ‚Zeit im Bild‘ in Linz, wäre ich sicher in Oberösterreich geblieben. In einem Satz zusammengefasst: Mein Herz ist in Linz, mein Hirn ist in Wien“. Ein Herz, das blau-weiß schlägt und dessen Verbundenheit zum Stadtklub sich in Form des Mitglieds unseres Kuratoriums manifestiert. Und noch etwas zeichnet „unseren Hansi“ aus. Er war bisher bei jedem Meistertitel live dabei, zuletzt 2021. Es gilt also zu hoffen, dass er auch 2022/23 so oft wie möglich im Hofmann Personal Stadion zu sehen sein wird. 

Das Herz in Linz, das Hirn in Wien

Der gebürtige Linzer begann 1985 als Wirtschaftsjournalist bei der Krone OÖ, bekam aber keine Fixanstellung. Auf Anraten seiner Mutter nahm der studierte Volkswirt an einem Talentwettbewerb des ORF teil und bekam den Job. Von 1987 an war Hans Bürger Teil des ORF, zuerst im Landesstudio OÖ und seit 1993 in Wien, wo er gleich in das „Flaggschiff“ des Rundfunks, der ZIB 1, einstieg. Nach einigen Monaten in Brüssel war er für die Inlands- und EU-Berichterstattung zuständig, seit 2002 bis heute als Ressortleiter. Sein Traumjob, wie er in einem APA-Interview bemerkte: „Wenn etwas Großes passiert, kann ich selbst Livereporter sein, für eine Analyse im Studio sitzen, vom EU-Gipfel in Brüssel oder einem Ministerrat berichten. Das sind alles Möglichkeiten, die in der nächsthöheren Funktion de facto weg sind.“

Stets objektiv und besonnen – nur beim Fußball nicht

Hans Bürger besticht durch seinen gelassenen und unaufgeregten Stil. Selten hört man von ihm aggressive Untertöne, wie einst bei einer Pressestunde mit Jörg Haider, als er wissen wollte, ob Haider „ein Trottel ist“. Aggression hat für ihn im Journalismus nichts verloren: „Damit ist jedes Gespräch kaputt, davon halte ich nichts.“ Neben seiner journalistischen Tätigkeit ist Hans Bürger auch als Autor aktiv. Sein mit Kurt W. Rothschild verfasstes Werk: „Wie Wirtschaft die Welt bewegt. Die großen ökonomischen Modelle auf dem Prüfstand“ wurde in der Abteilung „Geistes/Sozial-/Kulturwissenschaft“ zum „Wissenschaftsbuch des Jahres 2010“ gekürt. Im selben Jahr bekam er den „Dr. Karl Renner-Publizistikpreis“. Den Journalismus sieht Hans Bürger aktuell mit einem Beschleunigungsproblem konfrontiert. „Ich finde, dass wir Dinge zu schnell hinausposaunen, ohne sie ausreichend zu hinterfragen. Der Journalismus im Großen und Ganzen geht wahnsinnig sorglos mit Informationen um.“ Sorglosigkeit, die der akribisch arbeitende Journalist nie an den Tag legt. Besonnen und faktenbasiert sind Attribute, die seinen Stil beschreiben, es sei denn, er hält seinen Blau-Weißen die Daumen, da ist es aus mit Objektivität und Ruhe. In diesem Sinne alles Gute Hans Bürger. Die Mannschaft hat mit dem Cupsieg gegen Hohenems jedenfalls schon für ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk gesorgt. Und wer weiß, vielleicht ist Hans bei seinem nächsten Geburtstag ja wieder einmal „Bürger-Meister“.