„Leitha“mmel“

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Eine Woche nachdem der FC Blau-Weiß Linz gegründet wurde, erblickte in Götzendorf an der Leitha Manuel Maranda das Licht der Welt. Zufall? Schicksal? Egal! Hauptsache unser „Abwehrstaubsauger“ hat den Weg zum Linzer Stadtklub gefunden und bereitet uns im blauweißen Dress viel Freude. Alles über unsere Nummer 15 liest ihr hier.

Doch gehen wir noch ein paar Jahre zurück und beobachten im geistigen Auge den sechsjährigen Manuel, wie er mit seinem gleichaltrigen Cousin Philipp und dessen zwei Jahre jüngeren Bruder Lukas in Götzendorf dem Ball nachjagt. Wohl kaum einem Götzendorfer war damals bewusst, dass hier drei künftige U18-/U19- bzw. U21-Nationalteamspieler am Werk sind. Der 2.100 Einwohner Ort verfügt damit wohl über die höchste Pro-Kopf-Dichte an Nationalspielern im Lande. Übrigens die Cousins heißen Philipp und Lukas Maliscek. Lukas ist weiterhin bei der Admira engagiert, bei der Philipp und Manuel mit 13 Jahren anheuerten und die hochgelobte Ausbildung in der Südstadt genossen. Bei Blauweiß kam es dann wieder zu einer Art Familienzusammenführung.

Statt nach Barnsley in die dritte deutsche Liga

Doch es hätte auch anders kommen können, denn Manuel war 2019 quasi „reif für die Insel“. Er wurde vom Barnsley FC verpflichtet. „Ich flog rüber, machte alle Medizinchecks und unterschrieb den Vertrag.“ Doch die Briten machten einen Rückzieher. Manuel stand drei Monate ohne Verein da, weil der Kontrakt bei seinem Ex-Verein Innsbruck bereits aufgelöst war: „Das war mental eine harte Zeit“. Es gelang ihm bei Carl Zeiss Jena in der dritten deutschen Bundesliga unterzukommen. „Ich war überrascht vom hohen Niveau der Liga und habe dort sehr viel gelernt. Man verteidigt anders als in Österreich.“ Nach einem Jahr bei St. Pölten hat es ihn zu unseren Linzern verschlagen und er hat eingeschlagen – spielte fast alle Partien durch. „Einmal hatte ich Corona.“ Von Minute eins im blauweißen Dress war klar: Das passt. Man hatte das Gefühl als wäre er seit Jahren im Team: „Es hat mir von Anfang an getaugt. Ich habe mich sofort mit jedem verstanden, daher fiel es mir extrem leicht mich zu integrieren.“ Bescheiden merkt er an: „Diese Leistung könnte ich nicht bringen, wenn Fabio und Bernie nicht an meiner Seite wären. Das hat natürlich Auswirkungen auf mein Spiel.“ Mit seinen 24 Jahren ist er schon einer der „Routiniers“ im Team. „Ich versuche eine Führungsrolle in der Mannschaft zu übernehmen und die Jüngeren zu unterstützen. Im Spiel und auch außerhalb. Das sehe ich als meinen nächsten Schritt.“ Eine junge Mannschaft, die sich Zeit und Ruhe nimmt, um sich auf die nächste Saison vorzubereiten, in der man voll angreifen will. „Es liegt nicht in unseren Genen einfach nur zu spielen, wir wollen alle jedes Spiel gewinnen, egal ob wir aufsteigen können oder nicht. Das ist auch die Vorgabe.“

Seine Kunst zeigt er am Platz

Und was macht Manuel, wenn er nicht gerade Fußballspielt? Man müsste meinen, dass er eine künstlerische Ader haben sollte, schließlich hat er am selben Tag Geburtstag wie Jack White von den White Stripes, Bon Scott von AC/DC oder Tom Hanks. Doch seine Kunst zeigt er ausschließlich im Stadion. „Ich habe früher einmal versucht Gitarre zu spielen, aber in mir steckt kein großer Künstler.“ Abseits des Platzes ist Manuel viel mit seinem Cousin Philipp Malicsek unterwegs, der gegenüber von ihm wohnt. „Wir sehen uns oft, spielen Darts, schauen gemeinsam Fußball oder spielen Würfelpoker.“ Und dann wäre noch das Studium an der Fernuni. „Ich studiere Sportmanagement. Das geht ganz gut nebenbei, weil alles online ist.“ Auch Manuels Freundin, die in Wien studiert, kommt ihn oft besuchen: „Ihre Eltern wohnen ein bisschen außerhalb von Linz.“ Zufall? Schicksal? Egal!

Das wenn ich…wäre ich…Spiel:

Wenn ich ein Auto wäre, wäre ich… „Ein VW Golf, zuverlässig, nicht zu groß, nicht zu klein, und vor allem praktisch.“

Wenn ich ein Song wäre, wäre ich… „Eine Mischung aus ruhigem und puschendem Popsong. Österreichische Künstler gefallen mir sehr gut.“