„Festung Hohensalzburg“

29. Dezember 2021

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Mit Fabio Strauss starten wir eine Serie, in der ihr unsere Jungs näher – und auch von ihrer privaten Seite – kennenlernen könnt. So hat unser Abwehrriese (1,95 Meter) neben der Meistermedaille ein weiteres Andenken an die ausgelassene Meisterfeier. Warum diese Sternstunde seiner Karriere auch in Blech verewigt ist, und was ihr sonst noch alles über unsere Nummer 2 wissen sollt, liest ihr hier.

Wenn Fabio Strauss mit seiner Freundin vom Pöstlingberg aus auf die Stadt blickt, erinnert ihn das durchaus an den Gaisberg, dem Hausberg seiner Heimatstadt Salzburg. Er hat eben gerne den Überblick auch abseits des Spielfeldes. Kein Wunder, wenn er sich (bzw. seine Freundin ihn) mit einem Falken vergleicht, wenn er ein Tier wäre (siehe unten). Fabio wurde am 6. August 1994 geboren, zu einem Zeitpunkt als Austria Salzburg unter Otto Baric den ersten Meistertitel in der Mozartstadt feiern konnte. Die Familie Strauss erlebte diese Zeit erste Reihe fußfrei, denn Fabio wuchs in Lehen auf, in einer Wohnung mit bester Sicht auf das ehemalige Stadion. Das prägte, und so folgte er seinem zwei Jahre älteren Bruder zum SV Austria Salzburg bzw. in weiterer Folge zu Red Bull Salzburg. Mit 15 Jahren wechselte er von der Akademie zum Kontrahenten, dem mittlerweile neugegründeten violetten SV Austria Salzburg. Dort gab er mit 16 Jahren sein Debüt in der Kampfmannschaft in der Salzburger Liga und wurde Stammspieler – Aufstieg in die Regionalliga und Landescupsieger inklusive. „Das war schon cool mit den verrückten Fans, die überall mithingefahren sind. Wir hatten auch auswärts fast immer ein Heimspiel.“

„Diese Vision hat mich überzeugt“

Fabios Talent blieb nicht verborgen und so heuerte er bei Grödig an, wo er kurz internationale Fußballluft im Rahmen der Europa-League-Qualifikation schnuppern durfte. Der Rest ist Geschichte. Grödig zog sich aus dem Profifußball zurück. Fabio war vertragslos, ging zur Admira und blieb dort vier Jahre lang. Ein Kreuzbandriss warf ihn zurück, bis Tino Wawra und Ronny Brunmayr anklopften. „Sie haben ein langes Gespräch mit mir geführt und erzählt was bei Blauweiß alles im Entstehen ist und was sie vorhaben. Diese Vision hat mich überzeugt.“ Schon beim ersten Testspiel für die Linzer war ihm klar, dass da eine geile Truppe am Werken ist. Wie geil, konnte aber noch keiner ahnen. „Das erste Halbjahr war schon ziemlich gut, aber so richtig abgegangen, ist es nach dem Winter. Wir haben uns in einen Rausch gespielt und irgendwie gewusst, dass wir jedes Spiel gewinnen werden.“ Von der Meisterschaft war aber vorerst keine Rede: „Wir haben lange nicht an den Meistertitel gedacht immer nur ans nächste Spiel. Erst am Schluss, wo wir konstant Erster waren, haben wir mit einem Finale im letzten Spiel spekuliert.“

Da war doch was mit einem Autodach…?

Ein Herzschlagfinale, das mit einer riesigen Fete im Donauparkstadion endete – und mit einer dauerhaften Erinnerung. „Party Animal“ Felix Gschossmann erklomm ein Autodach und „deformierte“ es ein wenig. „Ich habe es lange nicht gecheckt und dann gesehen: Blaues Auto, Wiener Nummer – das ist der Wagen meiner Freundin.“ Und ist es bis heute. „Felix hat meiner Freundin, quasi als Kompensationszahlung, seine Meisterprämie gegeben.“ Damit war der Vorfall abgehakt, wenngleich: „Ich ihn heute noch damit aufziehe. Er hat irgendwie noch immer ein schlechtes Gewissen.“ Mit einem guten Gewissen hingegen blieb Fabio den Blauweißen treu, und er sieht Parallelen des aktuellen Teams mit der triumphalen Elf. „Es glänzt mit den Tugenden der Meistermannschaft. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und es kann sich jeder auf jeden verlassen.“ Verlassen kann er sich auch auf sein kleines Ritual vor jedem Spiel. Er tropft ein wenig Minzöl aufs Trikot. „Das ist kein Aberglaube, sondern es hilft durchzuatmen und sich zu fokussieren.“

Mit seinen beiden Herzdamen in Linz unterwegs

Abseits der Fußballwelt ist Fabio viel mit seiner Freundin unterwegs, mit der er sich eine Wohnung in der Linzer Innenstadt, in unmittelbarer Nähe des Doms, teilt. Nach vielen Monaten des Pendelns zwischen dem ehemaligen Wohnsitz seiner Freundin in Wien und Fabios Arbeitsplatz in Linz entschlossen sich die beiden zusammenzuziehen. „Wir genießen gerne eine Tasse Tee bei Madame Wu oder gehen mit Cleo spazieren, unserer hübschen, braven Ridgeback-Labrador-Steff-Mischlingsdame“. Nicht zuletzt auch gerne am Pöstlingberg, von wo aus der „Falke“ die Übersicht bewahren kann.

Das wenn ich…wäre ich…Spiel:

Wenn ich ein Auto wäre, wäre ich… „Ein Kombi. Ein praktisches, zuverlässiges Familienauto. Ich bin ein absoluter Familienmensch und fahre selbst einen Golf Kombi.“

Wenn ich ein Song wäre, wäre ich… „Auf jeden Fall etwas Ruhiges. Eventuell ein klassisches entspanntes Klavierkonzert.“

Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich… „Meine Freundin sagt, ich wäre ein Falke, und das passt. Ich möchte die Übersicht bewahren und bin sehr freiheitsorientiert.“