Ein Seidl auf unseren Matti

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Die blau-weißen Fans feiern ihre Nummer 18 und heute ganz besonders, denn Matthias Seidl hat seinen 21. Geburtstag. Da wird wohl auch in seinem Heimatort Kuchl, wo seine Familie untrennbar mit dem Fußball verbunden ist, das eine oder andere Seidl auf ihn getrunken. Gut möglich, dass auch einige Staats- und Weltmeister unter den Gratulanten sind. Warum? Das lest ihr in der „Seidl-Story“.

Gottfried Bär – dreifacher Tischtennisstaatsmeister und Olympionike, Helmut Eichholzer – dreifacher Staatsmeister im Paragleiten, Eva Walkner – zweifache Freeride-Weltmeisterin, Matthias Walkner – Motocross-Weltmeister, Rallye Dakar Gewinner und zweifacher Rallye-Raid Weltmeister – unsere Nummer 18, Matthias Seidl, kennt sie wohl alle, denn sie sind waschechte „Kuchler“. In der Salzburger 7.000-Seelen-Gemeinde scheinen sportliche Erfolge besonders gut zu gedeihen. Und es ist anzunehmen, dass die vorher genannten die Seidls kennen, denn die fußballverrückte Familie ist untrennbar mit den Erfolgen des SV Kuchl verbunden. „Mein Papa war Trainer (Anm. Ist heute sportlicher Leiter) und meine beiden Brüder spielen auch beim Verein.“ Und selbst Mama Seidl hat das Fußballfieber gepackt und sie drückt ihren Söhnen fest die Daumen. Auch im Hofmann-Personal Stadion sind die Seidls, samt Onkel und Tante, wann immer es geht, mit dabei.

Als Siebenjähriger bereits gescoutet

Matthias hat sich schon in der U8 in die Scoutingbücher von Red Bull Salzburg gekickt. „Wir hatten ein Testspiel gegen Red Bull und haben gewonnen. So sind sie auf mich aufmerksam geworden.“ Der frischgebackene 21-jährige schnupperte schon bald die Luft der großen Fußballwelt. „Wir waren zwei Spieler aus Kuchl, die in Salzburg zur Schule und ins Training gingen. Am Abend hat uns dann ein Elternteil abgeholt.“ Sechs Jahre – bis zur U14 – spielte er bei den Bullen. Eine Verletzung warf ihn aber kurz zurück. „Das war ein kleiner Knackpunkt, denn ich kam nicht mehr so rein.“ Er entschied mit 15 Jahren selbst den Verein zu verlassen und zurück zum SV Kuchl zu gehen. Nach einem Gastspiel bei Grödig zog es ihn dann für vier weitere Jahre in seine Heimat zurück, bis das Telefon klingelte und Tino Wawra am anderen Ende der Leitung war. Der war zwar nicht der erste, der bei dem Stürmer anklopfte, aber der Überzeugendste. „Ich war in Kontakt mit drei anderen Vereinen, aber die haben mich lange hingehalten. Ich bin also zu einem Probetraining gekommen und es hat von Anfang an alles gepasst.“ Der Wechsel von der Salzach an die Donau war perfekt.

„Wir bringen die gute Stimmung auf den Platz“

Perfekt war auch sein Fitnesslevel, immerhin konnte in den Amateurligen lange Zeit nicht gespielt werden. „Ich habe mich selbst fit gehalten, daher war es kein Problem, dass ich schnell wieder in den Spielfluss komme. Beim Fußballerischen war es anfangs ein wenig zäh, doch selbst das hat sich schnell erledigt.“ Die Integration in die Mannschaft war ohnehin kein Problem. „Es ist sicher leichter, wenn viele neue Spieler kommen, als wenn du als Einzelner zu einem bereits zusammengespielten Team stößt.“ Unsere Nummer 18 war deshalb selbst erstaunt, als er gemerkt hat, dass sich so rasch Erfolge einstellten. „Ich hätte gedacht, dass der Umbruch mehr Zeit braucht. Dass es gleich so funktioniert, ist nicht selbstverständlich. Die Stimmung in der Mannschaft passt einfach und das bringen wir auch auf den Platz.“ Auf den Platz bringt er jede Menge Energie und Emotion, die er weit besser im Griff hat als Luis Suarez, der ebenfalls heute Geburtstag hat.

Die Jung-Kicker-WG

Auch wenn sich Matthias selbst als „Landei“ bezeichnet, möchte er die vielen neuen Eindrücke nicht missen, die der neue Lebensabschnitt mit sich bringt. Er teilt sich eine Wohnung mit Fabian Windhager. WG-Chaos gibt es keines. Die beiden Kicker legen auch hier Disziplin an den Tag. Überhaupt wird die Freizeit gerne mit den Kollegen verbracht. „Wir gehen öfter essen und spielen viel Karten. Die Stadt konnte ich bisher nur wenig erkunden.“ Vielleicht kann er das schon bald mit seiner Familie nachholen, wenn sie ihm wieder einmal in Linz auf die Beine schaut – quasi eine „Seidlrallye“. In diesem Sinne: Alles Gute Matthias.

 

Das wenn ich…wäre ich…Spiel:

Wenn ich ein Auto wäre, wäre ich… „definitiv kein Elektroauto, dafür bin ich zu ausdauernd. Ich wäre wohl eher eine Langstreckenlimousine, ein Kilometerfresser, der lange fährt.“

Wenn ich ein Song wäre, wäre ich… „Ich höre fast alles, außer Deutschrap. Musik ist sehr wichtig, vor allem vor dem Spiel. Ich wäre wohl eher ein motivierendes Musikstück.“

Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich… „ein Hase, der Haken schlägt, technisch beschlagen ist, ausdauernd, aber auch etwas Liebes mit einer kuscheligen Seite.“