Die Nummer 1 in Linz ist er

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Alles Gute zum Geburtstag Nicolas Schmid! Unsere Nummer eins feiert heute sein 25er. Er ist also ein echter 97er, und noch dazu ein waschechter Linzer. Es ist also nur logisch, dass Nico den Weg zu unserem Verein gefunden hat. Wie er vom Stürmer zum Tormann mutierte, warum es heute als Goalie wichtig ist auch am Fuß topfit zu sein, und warum ausgerechnet der Stadtrivale ihn zu unseren Blauweißen brachte, erfahrt ihr hier.

Man muss Verschiedenes ausprobieren, um im Leben seine wahre Berufung, sprich seinen Beruf, zu finden. Das war auch bei Nicolas Schmid nicht anders. Als sich der einstige Stürmer bei einem Turnier seines ersten Vereins Pichling erstmals die Handschuhe anzog, war klar – der Junge muss ins Tor. „Ich habe es einfach mal probiert und es hat Spaß gemacht.“ Und so sollte es bleiben. Noch dazu wusste der Ex-Stürmer wie Goalgetter ticken, und er konnte Fußballspielen, was lange Zeit keine Kategorie für einen Schlussmann war. „Es gehört zu unserem System dazu, dass man auch am Fuß etwas können muss. Ein Tormann kann eine Torchance herausspielen. Das ist eine Waffe.“

„Lo Normal“ statt „El Loco“?

Torleuten wird immer nachgesagt, gewisse Eigenbrötler oder gar Verrückte zu sein. Der ehemalige kolumbianische Nationaltormann René Higuita bekam sogar den Beinamen „El Loco“ – der Verrückte. Dass es eine Portion Verrücktheit benötigt, um ins Tor zu wechseln, ist allein schon damit begründet, dass ein Fußball bei einem Elfmeter eine Geschwindigkeit von 120 km/h erreicht und sich der Schlussmann dieser Kraft entgegenstellen muss. Ein Spruch besagt: „Man muss nicht verrückt sein um Torhüter zu werden, aber es hilft“. Auch Nico kann mit dem Spruch leben, wenngleich er einschränkt: „Ich gehöre eher zu den Normaleren.“ Seinen Torhüterkollegen Felix Gschossmann schätzt er als eher verrückt ein. „Da unterscheiden wir uns, dennoch unterstützen wir uns im Training und am Platz vollkommen und gönnen dem jeweils anderen den Erfolg.“

Warum Nico nichts aus der Ruhe bringen kann

Abgesehen davon: „Normal“ war Nicos erste volle Saison als „Einser“ beim Stadtverein ohnehin nicht, denn er wurde auf Anhieb Meister. Doch was macht einen Tormann außer fußballerischem Können und einer Portion Verrücktheit zu einem Meistergoalie? „Das ist in erster Linie eine Frage der Konzentration. Ich hatte in der letzten Saison einen Mentaltrainer. Ob es was geholfen hat, kann ich nicht sagen.“ Aber wir können es: Nico hielt alles, was es zu halten gab und wurde zum Tormann der Saison gewählt. Und es benötigt eine Portion Geduld. Nico war bereits mit 18 Jahren Jungprofi beim LASK und spielte in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga. Dass es ihn dann trotzdem zum Lokalrivalen verschlug, war dem Umstand geschuldet, dass er sich beim Ex-Klub wenig Perspektiven sah. Die hat er nun, doch selbst bei den Blauweißen musste er warten, bis er nach Ammar Helacs Abgang endgültig das 1er-Leiberl überzog. Jenes Trikot, das übrigens in der Frühjahrssaison 2022 den Einzelsponsor Zipfer trägt. Doch zurück zum Fokus. „Als Tormann ist es wohl das Wichtigste, im Kopf frei und hochkonzentriert zu sein. Nur so macht man weniger Fehler und selbst wenn Fehler passieren – die alle machen – lernt man daraus. Der Fokus entscheidet darüber, wie schnell man lernt.“ Und dieser Fokus, die Fähigkeit zur absoluten Konzentration färbt auch auf das Alltagsleben ab. „Man kann mich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Natürlich ist vor jedem Spiel, vor allem beim Finalspiel gegen Liefering, Nervosität da, aber sie ist wahrscheinlich geringer als bei anderen Spielern, die schon ein wenig nervöser und aufgeregter sind.“ So ist „Mr. Cool“ Nico in der Kabine ein eher ruhiger Typ. Sobald er auf dem Platz steht, kann es aber auch schon laut werden, um seine Vorderleute zu dirigieren.

„Die Spieler der Meistersaison haben die Neuen in diesen Flow mitgerissen.“

Dass an die Erfolge der Vorsaison trotz Umbruch so nahtlos angeknüpft werden konnte, ist für Nico nicht verwunderlich. „Die Spieler der Meistersaison haben die Neuen in diesen Flow mitgerissen.“ Spieler, die ihm nicht völlig neu waren, so kannte er einige schon aus Jugendmannschaften oder aus dem Nachwuchs-Nationalteam. „Wenn das Klima passt, passt auch der Erfolg.“ Den jungen Spielern kann er seine Heimatstadt – er wohnt in der Solar City in Pichling – auch näherbringen. „Ich lebe gerne in Linz und gehe oft mit meiner Freundin und unserer Bearded Collie Hündin Souris spazieren.“ Souris ist Französisch und bedeutet „Mäuschen“. Und ein solches Mäuschen hat verraten, dass Nico mit den Kollegen nicht nur Karten spielt, sondern auch schon mal mit ihnen auf Skiurlaub fährt.

Das wenn ich…wäre ich…Spiel:

Wenn ich ein Auto wäre, wäre ich… „ein SUV: groß, sicher und mit erhöhter Sitzposition.“

Wenn ich ein Song wäre, wäre ich… „ein Austropop-Song, ev. ein Georg Danzer Song.“

Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich… „eine Katze, die sich ganz flink im Tor bewegt.“