Da-di-da-da-der-Busfahrer!

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Happy Birthday Woifi! Geboren am 7.2.72 feiert unser offizieller Buspartner heute seinen 50er. Und wenn Wolfgang Lehner einen „Runden“ hat, haben alle was davon. Er verspricht 200 Liter Freibier für die Fans, sobald das HPS wieder für alle offen steht. Wie der „Schwoaze“ zu Blau-Weiß kam, warum er mit dem Ehering Bierflaschen öffnen musste, wieso bei der Abfahrt nach Liefering die Feuerwarner anschlugen und wie er den „Wahnsinn“ beim Heimtransport der Meistermannschaft erlebt hat, lest ihr hier.

Es war an einem Nachmittag am 27. August 2002 am Linzer Hauptplatz. Es herrschte Derbyfieber im Cup – das Motto „Euer Albtraum wurde wahr – wir sind wieder da“. Blauweiße Fans trafen sich zum ersten Vorbesprechen und Vorglühen, darunter auch einer, bei dem zur Überraschung aller, als er seinen Pulli auszog, ein LASK-Trikot zum Vorschein kam: Wolfgang Lehner. Statt Bierduschen gab es Gelächter, denn den Woifi kannte man ja, schließlich tingelten die blauweißen Fans mit seinen Bussen durch die Lande. Er hatte quasi eine „Wild Card“. „Beim Spiel stand ich im LASK-Sektor mit schwarzweißem Dress und hab meinen Spezln erzählt, dass ich jetzt zu den Blauweißen rübergehe. Die hielten das für keine gute Idee, doch das Einzige was mir passiert ist, war, dass ich nach dem Spiel mit einigen Blauweißen in der Altstadt versumpert bin.“

Vom Fan- zum Mannschaftsbus

Wolfang übernahm 1997 das Busunternehmen seines Vaters. Der gründete Lehner Reisen 1978, als in Niederwaldkirchen die Hauptschule gebaut wurde und ein Schulbusdienst eingerichtet werden musste. Dazu gab es eine VOEST-Linie, den berühmten Schichtbus. Schon vorher besaß Wolfangs Vater Lastwägen und Bagger. Der Sohn baute aus, setzte auf Luxusbusse, 9-Sitzer und Taxis. Inzwischen besitzt er auch zwei Skischulen. Er übernahm die legendäre erste Linzer Skischule Spolenak in Kirchschlag und jene am Hansberg. „Man muss schauen, dass man die Busse auslastet. Die Skischulen passen da gut dazu.“

Von Totenstille bis „Vollgas-Halligalli“

Seit der Regionalliga ist er der offizielle Buspartner unserer Mannschaft. „Am Anfang bin ich mit den Fans gefahren. Ich kannte Erika Stark noch von früher. Die brauchten einen Bus und ich hatte einen. Das waren echt legendäre Fahrten. In den Bussen wurde noch geraucht und am Ende blieb immer ein riesiger Müllberg über. Im Laufe der Zeit wurden die Fans aber immer disziplinierter. „Mit dem Erwerb der modernen Luxusbusse fuhr Wolfgang dann ausschließlich das Team. „Ich habe damals Perzy und Schellmann versprochen, dass ich einen eigenen Blau-Weiß-Bus mache, wenn sie in die Bundesliga aufsteigen.“ Das Versprechen löste er schon in der Regionalliga ein. „Wir waren die Ersten.“ Zehn Jahre lang saß er persönlich hinterm Steuer: „Ich habe da weit mehr Blau-Weiß- als LASK-Spiele gesehen.“ Erlebt hat er dabei einiges, aber: „Was im Bus passiert, bleibt im Bus.“ Nur so viel verrät er: „Das ging von absoluter Stille im Bus bis zu Vollgas-Halligalli.“

Komplett durchgedreht

Neben der legendären Fahrt beim Bundesligaaufstieg in Wattens, wird er den Tag des Meistertitels 2020/21 nie vergessen, wo er – Ehrensache – auch wieder das Steuer übernahm. „Wir sind im Lissfeld in einem solchen Bengalennebel losgefahren, dass wir kaum einen Meter Sicht hatten. Vor der Autobahn mussten wir Halt machen, weil alle Brandmelder in den Bussen angeschlagen hatten.“ Die Rauchentwicklung hat die Melder ziemlich verwirrt. „Die Spannung beim Spiel war ein Wahnsinn. Ich habe extra eine meisterliche Busbeklebung anfertigen lassen, doch bis zur 95. Minute war nicht klar, ob wir die überhaupt brauchen würden.“ Beim Abpfiff brachen dann alle Dämme: „Bier musste her, doch es fehlte ein Öffner. Ich habe 50 Flaschen Bier mit meinem Ehering aufgemacht“. Dann spurtete er in die Katakomben um den Bus zu bekleben. Die Ankunft im Donaupark wird selbst er, der schon so vieles erlebt hat, nie vergessen: „Alle sind vollkommen durchgedreht, Spieler, Spielerfrauen und natürlich die Fans. Sowas habe ich noch nie gesehen. Ich habe es ihnen so vergönnt.“ Denn – auch wenn er es nur leise zugibt – die Sympathien für die Blauweißen sind mittlerweile genauso groß wie die seiner eigentlichen Lieblingsmannschaft gegenüber. Nun feiert er seinen 50er, der ihm „ziemlich wurscht“ ist. Gefeiert wird trotzdem und alle feiern mit. „Bei einem Spiel im Frühjahr spendiere ich 200 Liter Freibier für den Stehplatz.“ Na dann: Prost Woifi!